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Reiseberichte 2016

N E U S E E L A N D ,   D I E   L A N D R E I S E 

Haere mai ki Aotearoa

(Herzlich Willkommen in Neuseeland)

Aotearoa, übersetzt bedeutet dies, das Land, der langen weißen Wolke. Die Maoris gaben diesen Namen der Insel, die wir heute als Neuseeland kennen. Auch wir können die Richtigkeit dieses Namen bestätigen. In der letzten Nacht durchsegeln wir endlich die 12 Meilen Grenze, melden uns per Funk bei der Küstenwache und freuen uns auf den Morgen. Als dann endlich die Sonne aufgeht, sehen wir diese lange weiße Wolke, unter der sich das Land verbirgt. Der Wind trägt uns mit 5 Knoten vorwärts, das Meer ist ganz ruhig, der blaue Himmel spiegelt sich im Wasser. Auf Steuerbord passieren wir die Poor Knight Islands, ein Naturreservat und das Traumziel aller Taucher. Doch wir haben einen anderen Kurs: Marsden Cove Marina. Dort wartet die Biosecurity und NZ Customs auf uns. Voller Aufregung über das neue Land und die nun auf uns zukommenden Behörden legen wir am Quarantäne-Anleger an. Schon in der Einfahrt zur Marina steht ein Officer und schießt ein Foto von uns. Nachdem wir fest sind, begrüßen uns zwei sehr freundliche Officers und kommen an Bord. Die Dame der Biosecurity hält schon den schwarzen Müllbeutel bereit. Während Frank mit dem Herrn von Customs and Immigration die Formalitäten erledigt, öffnet Christine alle Schränke und übergibt die „verbotenen Dinge“: Unsere Müllsäcke, letzte Reste von Gemüse, getrockneter Lavendel und eine vergessene Knoblauchzehe wandern in den schwarzen Sack der Dame. Nachdem nun alle Türen geöffnet wurden, ein letzter Blick in die Bilge und in die Backskisten geworfen wurde, die Formalitäten fertig sind und wir unsere Stempel erhalten haben, gehen die beiden Beamten mit einem freundlichen „Kia Ora“ von Bord und wir können weiter. „Das war ja einfach! Viel schneller und freundlicher als erwartet!“ staunen wir nicht schlecht. Insgesamt hat das Einklarieren eine Stunde gedauert. Da ist es wiederum von Vorteil, sich vorher über Internet anzumelden. Es musste nichts mehr ausgefüllt werden. Unsere Visa waren quasi schon fertig.

Aber nun legen wir wieder ab, unser eigentliches Ziel ist die Whangarei Town Basin Marina, ganz am Ende vom befahrbaren Fluss. Wir haben Glück und fahren mit einlaufendem Wasser den Hatea River hoch. Wir staunen nicht schlecht, die Ufer sind gesäumt mit grünen Hügeln, teilweise bewaldet, teilweise zieren kleine Orte die Ufer. Und alles ist grün. Das Wetter ist bewölkt und ab und zu nieselt es. Dazu ist es deutlich kühler als in Tonga. Schon auf dem Weg hierher haben wir unsere dickeren Decken hervorgeholt. Es ist Frühling in Neuseeland. Da sind Temperaturen von 16 Grad nichts ungewöhnliches, da müssen wir uns erst mal wieder dran gewöhnen! Aber einen Vorteil haben diese Gradzahlen: Wir können uns nachts problemlos ankuscheln!
Mittlerweile wird der Fluss schmaler und wir sehen immer mehr Ankerlieger rechts und links ankern. Auch kommen wir backbords an immer mehr Werften für Industrie und Yachten vorbei, überall sieht man Masten in den Himmel raken. Oh ja, hier ist das Land der Segler! Steuerbord ist laut Karte Kissing Point, eine Art Yachtparkplatz. Hier können Segler ihre Boote zwischen großen Stangen parken und selbst nach Hause fahren oder das Land bereisen. Wir entdecken einige uns bekannte Boote, unter anderem die Salmon. Klaus und Rosi sind schon Deutschland.
Und weiter geht es den Fluss hoch, hinter einer Kurve stehen wir vor einem Hindernis. Über den Fluss ist ein Brücke! Wir funken den Brückenmeister an, aber es kommt keine Antwort. Hektisch lesen wir im Reiseführer nach: Zwischen 16 und 17 Uhr bleibt die Brücke geschlossen. Rush Hour! So machen wir an dem Wartesteg fest und warten die halbe Stunde. Nun endlich öffnet sich die Brücke für uns, wir fahren durch und winken dem Brückenmeister vom Cockpit aus zu.
Und auch hier wieder: Wir sehen hunderte Masten, einige Kiwis (so nennen sich die Neuseeländer) haben eigene Bootshütten, in denen kleine Segelboote und Motorboote auf die nächste Tour warten. Steuerbords passieren wir die Riverside Marina und Werft, auch hier sehen wir wieder Bekannte aus dem Südpazifik. Wir fahren immer noch weiter. Rechts und links passieren wir Boote zwischen Pilemoorings und am Ende dieser Bootsallee sehen wir nun endlich die Town Basin Marina in der Innenstadt von Whangarei. Wir legen am Steg für Neuankömmlinge an und freuen uns! Wir sind da. Natürlich hat uns der Südpazifik richtig gut gefallen, aber wir sind auch ein bisschen segelmüde und freuen uns einfach mal nicht zu segeln. Wir wollen Neuseeland mit einem Campervan bereisen und dazu die Shangri La auch nach Kissing Point bringen. Nun begeben wir uns zu aller erst in den nahe gelegenen Supermarkt. Auf den Inseln war ja die Auswahl an den Lebensmittel eher gering. Obst und Gemüse nur als Saisonware und die Fleisch, Wurst und Käseauswahl war auch eher begrenzt.
Als wir nun in diesem Schlaraffenland stehen, denken wir, wir träumen! Die Obst und Gemüseabteilung ist riesig, es gibt eigentlich alles, was wir kennen. Danach erreicht man die Fleischabteilung. Wir schauen in die Auslage und können schon anhand der Farbe bestimmen, welches Tier dort liegt! Eine Kühltheke, wie man sie aus Deutschland kennt. Und definitiv ist alles frisch. Nun folgt die Fischtheke, Fischfilets und auch ganze Fische, daneben eine Truhe mit frischen Muscheln. Nun die Wursttheke, gut, nicht vergleichbar mit Deutschland, das liegt aber daran, das Deutschland unvergleichbar in der Wurstauswahl ist. Aber zumindest gibt es verschiedenen gekochten Schinken. Und schon erreichen wir die Joghurt und Käseabteilung. Käse und Camembert, der auch bezahlbar ist. Christine kommen fast die Tränen! Nur vom Brotregal sind wir enttäuscht. Aber auch hier es so, das keiner Brot wie die Deutschen backt. Es gibt nur Toast oder Sandwichbrot. Urlaub für die Zähne! Aber gut, damit können wir uns arrangieren und wir sind hier ja auch erst in dem ersten Laden. Wie wir gehört haben, gibt es noch viel mehr!
Sonst gibt es hier alles, was man so braucht. Dieser Laden ist ungefähr vergleichbar wie ein deutscher Supermarkt. Ja, wir sind zurück in der Zivilisation!
Nichts desto trotz haben wir viel auf dem Zettel, was wir erledigen müssen. Wir bekommen nämlich mal wieder Besuch. Mitte Dezember wird Monique uns besuchen und bis dahin wollen wir einen Van in einen Campervan umbauen. Auf Trade Me, dem neuseeländischen Ebay, werden wir auch schnell fündig. Ein Ford Transit soll es sein, vom Preis her unter unserem Limit und sonst auch in einem guten Zustand. Also leihen wir uns einen Leihwagen und fahren mal eben 400 km nach Tauranga, um den Ford anzuschauen und gleich mitzunehmen. Nun sind wir stolze Besitzer eines Fords, welchen wir auf den Namen Bob taufen.
Unsere holländischen Freunde Simon und Anita stehen auf dem Trockenen einer Werft. Sie kamen vor uns hier an und hatten schon in Tonga einen Termin zum Haul out gemacht. Diese Chance nutzen wir und fragen, ob wir neben ihrem Boot den Bob zum Campervan umbauen dürfen. Das ist kein Problem und so bekommt Bob eine Küche, ein Zelt und ein großes Bett. Nun ist er fertig und wartet wie wir auf Monique. Da wir Monique versprochen haben, sie vom Flughafen abzuholen, fahren wir drei Tage vorher los, um ihn auszuprobieren. Vielleicht fehlt ja noch etwas oder das Zelt ist noch nicht optimiert. Oder sonst etwas funktioniert nicht. Aber es ist alles gut. So, wie wir uns das gedacht haben, so klappt es auch. Am 17.12.16 landet das Flugzeug. Mit Monique als Passagier. Wir stehen vor der Tür und nehmen sie endlich in Empfang. Es ist schön, mal wieder Besuch aus Deutschland an Bord zu haben. Christine freut sich riesig.
Der Plan ist, das die beiden Mädels bis Weihnachten den Norden der Nordinsel bereisen, um dann Weihnachten wieder an Bord zu verbringen. Monique braucht zwei Tage, um den Jetlag hinter sich zu bringen und schon sind sie on the road!
Von Whangarei geht es zum Cape Reinga und wieder zurück. Am 24. sind sie zurück an Bord und wir verbringen geruhsame Weihnachten zusammen. Zwischen den Tagen segeln wir ein wenig mit der Shangri La zu einer kleinen Inselgruppe vor Neuseeland. Hen and Chicken ist ein Naturreservat für Vögel und es ist uns nicht erlaubt, an Land zu gehen. Das macht nichts, kaum ist der Anker im Wasser, kommt eine Delphinschule zu uns in die Bucht und zeigt uns alle Kunststücke, die die Tiere drauf haben. Es ist unglaublich, eigentlich fehlt nur noch der Rückwärtssalto!



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Nach ein paar Tagen vor der Küste Neuseelands geht’s zurück nach Whangarei, wir wollen Silvester feiern. Direkt gegenüber der Marina ist eine Rockkneipe und so überlegen wir nicht lange und verbringen die Silvesternacht dort. Die Musik ist gut, heute spielt eine neuseeländische Jazzband, aber etwas merkwürdig wird es, als es kurz vor zwölf ist. Niemand guckt so richtig auf die Uhr und keiner fängt an den Countdown zu zählen! Drei Minuten nach zwölf fällt es dann auf und so gratulieren wir uns drei Minuten später zum Jahreswechsel. Dies macht nichts, denn in Neuseeland sind wir ja eh die Ersten!
Am Neujahrstag starten Monique und Christine zu ihrer zweiten Tour über die Nordinsel. Start ist Whangarei, von dort zur Coromandel Peninsula, Hobbinton, Rotorua, Lake Taupo und an der Westküste zurück nach Auckland, wo Monique dann wieder in den Flieger steigt. Vielen Dank Monique, für deinen Besuch.

Nun ist Christine wieder zurück an Bord und schon starten unsere Vorbereitungen für den Trip über beide Inseln. Doch vorerst muss die Shangri La noch an einen anderen Platz gebracht werden. Wir bekommen einen Liegeplatz an Kissing Point, dies ist eine Art Marina, in der Schiffe zwischen vier Pile Moorings festgemacht werden. An Bord wohnen ist dort nicht gestattet, aber gegen eine Nacht werden sie schon nichts sagen!
Am 17.01. beginnt also unsere Reise durch Neuseeland. Wir haben total viel erlebt und können gar nicht alles aufschreiben. Wir versuchen einen kleinen Umriss zu schreiben und ein wenig die Route zu zeigen.
Unser Plan ist, zuerst die Südinsel zu bereisen und dann auf dem Rückweg die Nordinsel. Leider haben wir schon am dritten Tag ein Problem mit unserem Bob. In Whanganui streikt er und bleibt einfach stehen und lässt auch nicht mit sich reden! Per Anhalter fahren wir zurück in die Stadt und müssen Bob von einer Autowerkstatt abschleppen lassen. Der Inhaber dieser Werkstatt vermittelt uns gleich eine Übernachtungsmöglichkeit in einem Hostel. Mit einem mulmigen Gefühl holen wir noch unsere Sachen aus dem Van und sagen ihm Gute Nacht und gute Besserung. Da wir versuchen immer das Beste aus einer Sache rauszuholen, verbringen wir den Tag mit Sightseeing und Schaufensterbummeln. Außerdem haben wir mal wieder ein komfortable Dusche und eine eigene Toilette. Am nächsten Tag ist der Checkout um 10 Uhr in der früh und wir machen uns auf den Weg zu Bob. Wir öffnen die Tür und alles was wir hören ist: blablaba... problem...! Oh man denken wir und gucken uns erschrocken an. Doch ein großes Problem? Och nee, das ist jetzt aber blöd. Wir sollen durchgehen, dort ist grad der Mechaniker im Inneren von Bob verschwunden. Grinsend zeigt er uns das „Problem!“ Wir haben es also nicht richtig verstanden und sie konnten das Problem lösen! Ein Riss in der Spritleitung. Da Bob aber schon einen nicht funktionstüchtigen Anlasser hatte, musste auch der gewechselt werden, um den Riss überhaupt zu finden.
Also gehen 1300 $ über den Tisch und wir können Bob wieder mitnehmen und die Reise fortsetzen.
Heute müssen wir noch in Wellington ankommen, wir haben die Fähre zur Südinsel gebucht. Alles klappt und pünktlich zum Sonnenuntergang kommen wir auf dem ersten Campground auf der Südinsel an.
Wir planen, morgens nach dem Frühstück alles einzupacken und loszufahren, tagsüber zu fahren und wo es was Interessantes zu sehen gibt, anzuhalten und abends auf einem Campground anzukommen, um Abendbrot zu essen und zu schlafen.
An der Ostküste fahren wir Richtung Süden bis Christchurch. Dann biegen wir rechts ab ins Landesinnere. Dort kommen wir durch McKenzie Land. Der Geschichte nach, soll McKenzie nur mit einem einzigen Schäferhund tausende von Schafen gestohlen und auf dieses Land gebracht haben. Obwohl er ein Dieb war, ist er doch so etwas wie ein Held. McKenzie nahm nur die Schafe von den großen Schafbaronen. Am Tekapo-Lake steht sogar ein Denkmal in Form eines Hütehundes. Da wir aber wegen der vielen Touristen an der Küste ins Landesinnere abgebogen sind und hier schon wieder soviel Menschen sind, fahren wir weiter zum Nachbarsee, Lake Pukaki. Hier finden wir einen total schönen Platz für uns mit eigenem Toilettenhäuschen und wunderschönen Blick auf den Mount Cook. Das Wasser dieses Sees schimmert in einem Blau, so etwas haben wir noch nicht gesehen. Es ist mehr wie ein strahlendes Hellblau, aber wenn die Sonne verschwindet, kann es auch schnell zum türkis werden.
Dieses Plätzchen gefällt uns so gut, dass wir gleich zwei Nächte bleiben. Außerdem verbindet ein Kanal die beiden Seen und in diesem Kanal befindet sich eine Lachsfarm. Dort ist Angeln erlaubt. Am ersten Abend am See essen wir Würstchen und Kartoffelbrei, am zweiten Abend die Köder, also Shrimps mit Gemüse und Brot. Wir haben einfach kein Angelglück.



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Da wir schon einmal am Mount Cook sind, der höchste Berg Neuseelands, fahren wir zum Infozentrum im Mount Cook Nationalpark. Als wir losfahren, scheint die Sonne, aber je höher wir kommen, umso ungemütlicher wird das Wetter. Es regnet und es ist kalt. Wir schauen uns nur ein bisschen um und frühstücken und schon sind wir wieder auf der Straße.
Die Landschaft wechselt sich mit grünen, grasbewachsenen Hügeln und schroffen Gebirgsfelsen ab. Zwischendurch sehen wir immer wieder weiße Pünktchen auf den Wiesen, Schafe! Laut einer Statistik soll es ja insgesamt 30 Mio. Schafe in Neuseeland geben. Wir haben sie nicht alle gezählt, aber es kommt nah dran. Mittlerweile sind wir wieder an der Ostküste, es regnet und es ist kalt. Oamaru ist bekannt für sein viktorianisches Viertel und dafür, dass hier abends um halb zehn die blauen Zwergpinguine an Land kommen. Hier gönnen wir uns einen Campground für 15$ pro Person und Nacht. Wir brauchen eine heiße Dusche und Wäsche muss auch gewaschen werden.
Die heiße Dusche nutzen wir voll aus, da ist das Leben auf dem Boot schon angenehmer und einfacher. Toilette und Dusche ist immer verfügbar und Kaffee kann man sich auch ohne großen Aufwand kochen.
Da die Gemeinschaftsküche nicht der schönste Ort ist, ziehen wir uns unsere Regenjacke an und machen uns auf den Weg, diesen Ort zu erkunden. Oamaru ist seit langem mal wieder ein Städtchen, welches nicht nur aus Fertighäusern zusammen gezimmert wurde. Am Anfang der Siedlungszeit wurde hier der Kalkstein abgebaut und verschifft. Dementsprechend sind hier die wichtigsten Gebäude, wie die New Zealand Bank, das Bürgermeisterhaus und das Theater aus dem gelblichen Stein. Auch das viktorianische Viertel hat tolle Fassaden und alles ist schön anzusehen. Wir bummeln von Lädchen zu Lädchen, um draußen dem Regen aus dem Weg zu gehen. Dabei kommen wir an einer Radiostation vorbei. Schon im Schaufenster stehen alte Radiogeräte aus den 20iger Jahren und die Tür ist für Besucher geöffnet. So treten wir ein und schauen dem Radiomoderator ein wenig bei der Arbeit zu. Es werden nur Lieder aus dieser Zeit gespielt, es scheint, als sei hier die Zeit stehen geblieben. Nach einem kurzen Schnack mit dem Moderator machen wir uns weiter auf den Weg. So verbringen wir diesen verregneten Tag und hoffen, das es morgen wieder besser wird.
Auf dem Rückweg können wir sogar noch einen kleinen Zwergpinguin unter einem umgedrehten Ruderboot erkennen.



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Am nächsten Tag regnet es leider immer noch. Aber wir machen uns trotzdem auf den Weg. Solange wir fahren, können wir auch nicht nass werden! In diesem Sinne kommen wir die nächsten Tage immer mehr nach Süden. Wir sehen Pinguine, einsame Strände ohne Touristen und einen Blowhole. Dieser befindet sich 200 m vom Meer entfernt, ist 68m lang und 55m tief. Ein sehr beeindruckendes Naturschauspiel. Ein Blowhole ist eine Höhle mitten im Land, die mit dem Meer verbunden ist. Trifft eine Welle auf den Eingang, kann es zu spektakulären Wasserfontänen kommen. Doch leider haben wir unsere Kamera im Auto gelassen!
Und weiter geht die Reise: Am Slope Point vorbei, der südlichste Punkt Neuseelands und somit sind wir am weitesten von Deutschland entfernt. Weiter geht für uns nicht. Zum Bluff müssen wir natürlich auch. Das Standardfoto schießen!

Als Nächstes steht der Milford Sound auf dem Plan. Wir schmieden im Auto schon Pläne, ob wir uns nicht vielleicht doch mal eine Touristenattraktion gönnen sollen um mit einem Ausflugsboot durch den Sound zu fahren. Als wir angekommen sind, können wir nur staunen! Es ist unglaublich schön, aber wir sagen uns, vielleicht eines Tages mit der Shangri La. Die Ausflugsschiffe sind uns doch zu teuer. 200 $ pro Person und das mit bestimmt 100 anderen Touristen. Nein Danke!

Und weiter geht’s.
Über Queenstown fahren wir nun zur Westküste bis hoch zu den Malborough Sounds. Die Westküste hat ein komplett anderes Klima, als die Ostküste. Alles ist grün und die Regenstatistik zeigt, dass dort bis zu 8000mm pro Jahr Regen vom Himmel kommt. Doch diesmal haben wir Glück. Eine Woche kein Regen!
Wir nehmen wieder die Fähre zur Nordinsel und setzen unsere Reise fort. Bummeln ein wenig durch Wellington und baden in schwefelhaltigen Thermalbädern. Am 25.02. sind wir wieder zurück.
Zu Hause! Reisen mit einem Campervan ist eine spannende Sache und mal etwas anderes, aber wir bevorzugen das Reisen auf See mit unserem schwimmenden Zuhause.

Nun erwarten wir wieder mal Besuch. Rolf kommt zu uns aus dem kalten Deutschland und verbringt drei Wochen mit uns. Frank und Rolf segeln die Küste entlang und Christine fährt die Strecke mit dem Auto. So können wir längere Landausflüge unternehmen und Rolf mehr zeigen, als nur zu Fuß möglich ist. So hangeln wir uns bis zur Bay of Islands hoch. Von hier fahren wir zum nördlichsten Punkt Neuseelands, Cape Reinga.
Wir überlegen uns, Rolf mit dem Schiff nach Auckland zu bringen. So parken wir das Auto und segeln zur Great Barrier Island. Hier treffen wir uns mit einem Segelbekannten, den wir auf Kuba kennengelernt haben. Wir blieben die ganze Zeit in E-mail Kontakt und wenn wir Neuseeland erreicht haben, sollen wir uns bei Sam melden. Er lädt uns zu sich nach Hause ein. So kommt es, das wir den Luxus genießen können, einen eigenen Reiseführer zu haben. Er zeigt uns mit seinem Auto die Insel und kocht sogar abends noch für uns in seinem Haus direkt an der Bucht, in der wir ankern. Am nächsten Tag fahren er und Christine mit seinem Boot zum Angeln raus. Und tatsächlich! Stolz präsentiert Christine ihren großen Fang. Ein 50cm großer Snapper! Was für ein Erfolg.
So langsam müssen wir uns auf den Weg nach Auckland machen. Rolfs Flugzeug wartet leider nicht. Es waren sehr schöne Wochen, die wir mit unserem Gast verbringen durften.

Nun segeln wir zu zweit wieder zurück nach Whangarei. Dort haben wir noch ein wenig zu erledigen, bevor wir die Shangri La zum Kissing Point bringen. Auch wir fliegen nach Deutschland. Dort werden wir bis November bleiben. Christine geht in der Zeit arbeiten und Frank will ein wenig am Haus renovieren und seiner Tochter mit ihrem Haus helfen. Ein halbes Jahr Deutschland. Zurück ins normale Leben.
Wir melden uns zurück, sobald wir wieder auf der Reise sind.



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Mehr Bilder: Bilder Neuseeland (15-16)



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2   N I G H T S   I N   B A N G K O K 

Sieben Monate Deutschland. Verbracht mit Arbeiten, Renovieren und was noch? Eigentlich nichts. Aber jetzt, am 14. Nov startet unser Flugzeug von Hannover via Amsterdam über Mumbai nach Bangkok. Diesmal legen wir einen Stopp von zwei Nächten ein, so teilen wir uns den langen Flug in zwei Etappen auf. Und außerdem liegt Bangkok nicht auf unserer Reiseroute, so schlagen wir zwei Fliegen mit einer Klappe!
Angekommen in Bangkok stehen wir an der Kofferausgabe und warten auf unser Gebäck. Nummer 1 ist schon da, aber Nummer 2 lässt lange auf sich warten. Nachdem das fast leere Band mit immer denselben Koffern träge seine Kreise zieht, müssen auch wir uns eingestehen: Tasche Nr. 2 ist nicht da. Ist weg, verloren in den Katakomben der Fluggesellschaften. Vielleicht in Alaska oder in Kapstadt gelandet, aber nicht hier in Bangkok. Christine kommen fast die Tränen, Nr. 2 beinhaltet den kompletten Kleiderschrank von ihr und noch einige andere technische Geräte. Traurig gehen wir zur Flughafengepäckinformation und berichten den netten Damen, das unser Gebäck nicht da ist. Freundlich erklären sie uns nun den Prozess des weiteren Verlaufs und nehmen unsere Daten auf. Die Stimmung ist ein wenig gedrückt. Aber die Hoffnung stirbt zuletzt. So nehmen wir unser Handgebäck und Tasche Nr. 1 und machen uns auf dem Weg zum Ausgang. Puh! Was für eine Luft! Schwül und warm. Wir sind wieder in tropischen Gebieten! Das Wetter bei unserer Abreise hat uns noch einmal Schnee beschert, so als ob der deutsche Winter sich noch einmal in unser Gedächtnis schieben wollte!
Unser Hotel liegt im Zentrum der Stadt und so nehmen wir uns ein Taxi. Wir marschieren auf einen wartenden Fahrer drauf zu und er fragt nach unserem Ticket! Ticket? Für ein Taxi? Freundlich zeigt er uns einen Automat, wo wir ein Kärtchen ziehen müssen. Auf dem steht dann die Nummer des Taxis. Also gehen wir wieder zurück und ziehen wie bei deutschen Behörden eine Nummer! Nein, es war nicht der Gleiche, das wäre auch zu komisch gewesen!
Die Fahrt durch diese riesige Metropole bringt ein wenig Unbehagen. So groß, so voll. Kaum Grünflächen, dafür Autos. Unmengen davon. Wie es wohl ist, hier zu Fuß entlangzugehen? Überall dieser Smog. Und Hochhäuser, so weit das Auge reicht. Also auf den ersten Blick gefällt es uns nicht.
Nach etwa einer Stunde hält er vor unserem Hotel, dies liegt in einer kleinen Nebenstraße. Wir nehmen unsere Schlüssel in Empfang und schlafen uns erst einmal aus.
Nach dieser Pause fühlen wir uns erfrischt und hoch motiviert wollen wir alles erkunden, was man zu Fuß erreichen kann. Frank leiht Christine ein T-Shirt und schon geht’s los.
Ausgeruht gefällt uns schon besser. An jeder Straßenecke gibt es kleine Marktstände und Grillstände, auf denen auch schon mal Frösche am Spieß angeboten werden. Wir können sogar ein paar Kleidungsstücke für Christine kaufen.
In der Parallelstraße entdecken wir kleine Imbisse, wo uns das Wasser im Munde zusammen läuft, bei all den Gerüchen dort. Wir nehmen uns vor, da heute Abend zu essen. Und wir werden auch nicht enttäuscht. Total lecker und dazu so billig.



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Am nächsten Tag gehen wir auf Sightseeingtour. Der Königspalast und Wat Pho stehen auf dem Programm. Laut Reiseführer ist es ganz einfach von unserem Hotel mit dem Bus zu fahren. Es ist die Linie 102. Busse sehen wir! 101, 103, 150 und so weiter, aber unsere Nummer will sich einfach nicht blicken lassen! So halten wir eine Motorradrikscha an und in halsbrecherischer Fahrt bringt uns der Fahrer zum Wat Pho. Wir kurven durch Chinatown und durchs indische Viertel. Am liebsten würden wir ausstiegen und zu Fuß gehen. Es ist alles so interessant, in jedes Geschäft schauen, in jeden Suppenkessel linsen. Aber dafür haben wir leider keine Zeit.
Am Wat Pho steht eine lange Schlange von schwarzgekleideten Menschen vor einer Reihe von Pavillons, an der es Essen und Trinken gibt. Auch uns werden zwei Flaschen Wasser in die Hände gedrückt. Wir wissen gar nicht so recht, ob wir das annehmen können. Denn zuerst denken wir, das ist so eine Art Armenspeisung. Aber der junge Soldat winkt uns freundlich zu und wir bedanken uns höflich. Wow, denken wir. Die Thais sind wirklich freundliche Menschen.
Nun betreten wir das Wat Pho. Im Grunde ist dies ein Königlicher Tempel erster Klasse. Die wohl berühmteste Statue ist der 46m lange und 15m hohe vergoldete liegende Buddha. Auch wir betreten staunend diesen Tempel und können gar nicht in Worte fassen, wie wir uns unter solch einer Pracht fühlen. Unglaublich, dass so etwas von Menschenhand erschaffen wurde. Wir laufen noch ein wenig über das Gelände und bestaunen die unzähligen anderen Buddhastatuen. Sitzend, stehend. Überall sind sie zu finden.
Nun machen wir uns auf den Weg zum königlichen Palast. Auf dem Weg dorthin sehen wir lange Schlangen von schwarzgekleideten Menschen. Geduldig warten sie und können alle paar Minuten einige Schritte gehen. Nun fällt es uns ein: Der König ist tot. Nicht erst seit gestern, sondern schon seit einigen Monaten, aber die Schlange der Trauernden reißt nicht ab. Dies sind all die Menschen, die einen letzten Blick auf den so geliebten Herrscher werfen und sich verabschieden wollen. Tausende Menschen mit ein und demselben Ziel, der königliche Palast. Dort liegt der tote König aufgebahrt, aber nur die Thais dürfen noch einen letzten Blick auf ihn werfen, für uns Touristen bleibt diese Tür verschlossen.
Am Eingang sagt uns ein nicht sehr freundlicher Wärter, dass Christine sich Kleidung ausleihen muss, ein Tuch über den Schultern ist nicht ausreichend. Also stellt sie sich in die lange Schlange und bekommt am Ende ein durchgeschwitztes gelbes Hemd! Naja, was tut man nicht alles! Einige Stunden verbringen wir auf dem Gelände des königlichen Palastes, schießen Fotos und betrachten diesen asiatischen Reichtum in Form von vergoldeten Buddhastatuen, unglaublich schön verzierten Dächern und stehen in stiller Andacht vor dem Jadebuddha. Da dies unsere erste Erfahrung mit dem Buddhismus ist und wir eigentlich nur die katholischen und evangelischen Kirchen kennen, sind wir sehr erstaunt über diesen Reichtum, den diese Tempel beinhalten.



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Nach diesem langen Tag machen wir uns nun auf den Rückweg und siehe da! Wir finden unsere Busnummer 102. Der Bus bringt uns zurück zum Siamviertel. Im Hotel legen wir eine Pause ein und dann machen wir uns auf dem Weg zum berühmten Nightmarket. Eigentlich ist dieser Markt nichts anderes, als Stand neben Stand mit Klamotten, Handtaschen und anderer Kram, alles für die Touristen ausgelegt. Und wir dachten schon, es hätte etwas Anstößiges! So gehen wir Gasse für Gasse entlang, auf der Suche nach neuen Klamotten für Christine. Die letzte Gasse entpuppt sich dann aber doch als Rotlichtviertel. Auf einmal stehen dort leicht bekleidete Thaimädchen, angepriesen auf Plakaten und vermittelt durch die Besitzerinnen des jeweiligen Clubs. Als Christine ihr Handy zückt, um ein Foto zu schießen, kommt eine dieser Damen wutentbrannt auf uns zu und schreit: NO FOTOS! Oh Hilfe, schnell raus hier!
Auf dem Rückweg zum Hotel trinken wir in einem weniger anstößigen Lokal noch ein Bier und lassen unsere Gedanken noch einmal um die verbrachte Zeit hier kreisen. Da fällt uns auch der verlorenen Koffer wieder ein. Leider ist er immer noch da. So langsam wird uns mulmig zumute. Schließlich sind da echt wichtige Geräte für unser Schiff mit drin. Und um die nachzukaufen, müssten wir tief ins Portemonnaie greifen. Aber trotzdem gefällt uns Bangkok sehr gut und wir bereuen nicht, hier einen Stopp eingelegt zu haben.
Der Flug nach Auckland startet erst gegen 18 Uhr, also haben wir einen halben Tag Zeit. Und den verbringen wir in dem Skytrain. Dies ist ein Zug, der über der Stadt fährt. Das Ticket ist nicht teuer und so fahren wir einfach mal drauflos! Ist schon was Besonderes so hoch oben über der Stadt mit einem Zug zu fahren. Auf einmal entdecken wir ein riesigen Markt, eine Bude neben der anderen. Wir steigen an der Station aus und stürzen uns in Gewimmel. Einheimische wie auch Touristen strömen zu Ständen. Wellblechhütte an Wellblechhütte mit den unterschiedlichsten Auslagen. Je tiefer wir kommen umso mehr ist vorhanden. In der Mitte dieser Anlage steht eine große Fabrikhalle, diese ist unterteilt in kleine Läden. Erst denken wir, alles ist ohne System, aber je mehr wir durch die Gänge wandern, geht uns auf, dass alles seine Ordnung hat. Von außen nach innen kommen wir an Klamotten vorbei, dann Unterwäsche, Kindersachen, Haushaltswaren, Tierzubehör, Möbel und dann die Gartenabteilung! Wer schon mal auf einen Polenmarkt war, wird verstehen, wie dieser Markt aufgebaut ist. Und alles ist billig! Nur leider sind die Kleidergrößen für Thais ausgelegt. Christine ist total deprimiert, weil Ihre Größe ist ziemlich selten und wird hier mit XXL beziffert! Aber die Shangri La können wir mit neuen Kissenbezügen ausstatten! Ein Blick auf die Uhr sagt uns, nun müssen wir zurück. Das Flugzeug wartet nicht. Es war schön in Bangkok. Wir wissen zwar, das diese Stadt nicht auf unserer weiteren Route steht, aber doch Thailand. Ist der Rest dieses Landes auch so freundlich und schön?Wir wissen Puket, ist ein volltouristischer Ort, aber vielleicht können wir auch dort die Ursprünglichkeit der Thais entdecken. Asien, nächstes Jahr sind wir wieder da, mit unserem schwimmenden Zuhause und mehr Zeit. Ein bisschen freuen wir uns auch endlich nach Hause zu kommen. Ob die Shangri La noch schwimmt? Ist wohl alles in Ordnung mit ihr? Was machen wohl unsere jungen Kauris, die wir vor der Abreise nach Deutschland ausgesät haben? Und kommt mit uns auch die zweite Tasche in Auckland an? Voller Hoffnung und Vorfreude beginnen wir nun unseren zweiten Teil der Reise nach Hause.



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Mehr Bilder: Bilder Bangkok



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